Falsch getankt, was tun?

Da hetzt man von Termin zu Termin, zwischendurch mahnt das Auto per Reserveleuchte frischen Treibstoff ein – und ein paar Minuten später merkt man beim Einhängen des Zapfhahnes, dass man an der falschen Säule getankt hat. Ein Szenario, vor dem niemand gefeit ist.

Doch was heißt „falsch getankt“, und vor allem: Was ist tun, wenn man falsch getankt hat?  

Super statt Super Plus

Ihr Auto braucht Super Plus (mind. ROZ 98), Sie haben aber herkömmliches Superbenzin (ROZ 95) getankt: absolut kein Problem. Sofern Sie Ihrem Fahrzeug keine Höchstleistungen abfordern, besteht keine Gefahr. Die Oktanzahl bestimmt die Klopffestigkeit eines Treibstoffes. Und diese ist die Eigenschaft des Benzins, nicht unkontrolliert durch Selbstentzündung zu verbrennen, sondern durch Fremdeinwirkung per Zündkerze.

Der Moter „klopft“, wenn der Treibstoff bereits durch die Temperatur des Verdichtungstaktes entzündet wird. Moderne Motoren regeln mithilfe des Klopfsensors das Gemisch und die Zündanlage nach – außer eines Leistungsverlustes kann Ihnen nichts passieren. Ältere Motoren sollten schonend gefahren werden, bis der Kraftstoff, durch den mit der richtigen Oktanzahl ersetzt wurde.

Benzin statt Diesel

Problematisch wird es allerdings, wenn Benzin in ein Dieselfahrzeug getankt wurde. Im besten Fall fällt Ihnen der Irrtum bereits bei der Zapfsäule oder beim Zahlen der Rechnung auf. Wichtig: Dann starten Sie das Fahrzeug bitte nicht mehr und rufen am besten den ARBÖ-Pannen-Notruf 123. Der ARBÖ führt dann das notwendige Abpumpen des falschen Treibstoffs durch. Dies ist meist mit einer Abschleppung verbunden, da dieser Vorgang an Tankstellen oder im öffentlichen Raum nicht durchgeführt werden darf.

Fällt Ihnen der Irrtum erst nach ein paar Kilometern durch ruckelnden Motorlauf auf, stellen Sie das Fahrzeug so rasch wie möglich an einem sicheren Ort ab. Was kann passieren? Besonders moderne Diesel sich hochempfindliche Aggregate, in deren Einspritzsystemen bewegliche Teile arbeiten, die auf die Schmierwirkung des Diesels angewiesen sind. Benzin wischt diesen lebenswichtigen Film ab und sorgt für nachhaltige Zerstörung, etwa der Hochdruckpumpe und der Einspritzdüsen. Es besteht sogar die Gefahr, dass durch die anstehende Reibung Metallspäne in das System kommen, was bis zum vollen Exitus des Motors führen kann.

Weiters sind auch die am Motor angeschlossenen Geräte zur Abgasreinigung, wie den Partikelfilter und Katalysator, hochempfindlich und reagieren sensibel auf den falschen Sprit. Aber auch hier hilft der ARBÖ: Im besten Fall kann der falsche Sprit noch abgepumpt werden. Sollte danach das Auto jedoch nicht mehr starten, da ein gröberer Motorschaden vorliegt, so schleppt der ARBÖ das defekte Fahrzeug in die Werkstatt. Dann ist meist eine kostspielige Reparatur fällig.

 

Diesel statt Benzin

Unwahrscheinlich geworden ist in den letzten Jahren das Betanken von Benzinern mit Diesel, da die Zapfrüssel für Diesel dicker sind als die ihrer Benzinkollegen. Dennoch gibt es Exoten mit „allesfressenden“ Einfüllstutzen, wo dieses Szenario durchaus passieren kann. Weiters ist uns ein Fall bekannt, an dem der Tankwagenfahrer an der Tankstelle Diesen in den Benzintank der Tankstelle gefüllt hat – der Fehler muss nicht immer an Ihnen liegen.

Auch wenn Benziner nicht so sensibel auf einen Treibstoffverwechslung reagieren, gilt in diesem Fall dasselbe wie zuvor: Auf eine Weiterfahrt ist zu verzichten. Bei beiden Fällen muss – im günstigsten Fall – der Kraftstoff abgepumpt, entsorgt und wieder durch den richtigen Sprit ersetzt werden. Sind bereits Schäden aufgetreten, können die ARBÖ-Techniker diese diagnostizieren und gegebenenfalls beschädigte Teile austauschen.

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