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Vorsicht vor Wildunfällen im Herbst

Mindestens 30.000 Wildtiere kommen in Niederösterreich pro Jahr durch den Straßenverkehr zu Tode.

Besonders betroffen sind Rehe mit rund 15.000 Stück wie auch Niederwild mit 12.000 Stück, und rund 400 Wildschweine werden bei Unfällen getötet (Quelle: NÖ Jagdverband).

„Wildtiere müssen beim Wechsel zwischen Sommer- und Winterlebensraum Straßen und Verkehrswege queren. Dabei kommt es insbesondere in der Nacht sowie in der Dämmerung zu Unfällen, da die Tiere besonders in dieser Zeit aktiv sind, was für Auto- oder Motorradfahrer eine erhöhte Gefahr mit sich bringt“, sagt Martin Wögerer, Fahrtechnikexperte des ARBÖ Niederösterreich.

Von Land Niederösterreich und Jagdverband wird in Kooperation mit der Universität für Bodenkultur seit zehn Jahren das Projekt „Wildtiere & Verkehr – Reduktion von verkehrsbedingtem Fallwild“ durchgeführt. Bei diesem Projekt wurden 130.000 optische und 6.700 optisch-akustische Wildwarngeräte entlang von 1.873 Kilometern Landesstraßen ausgebracht. "Das hat dazu geführt, dass die Zahl der Rehwild-Nachtunfälle um bis zu 70 Prozent reduziert wurde. Deshalb ist diese Initiative aus Sicht des ARBÖ Niederösterreich gut und wichtig“, erklärt Wögerer.

„Trotz dieser Schutzmaßnahmen müssen Auto- und Zweiradfahrer in den kommenden Wochen auf Straßenabschnitten mit dem Verkehrszeichen ‚Achtung Wildwechsel‘ und besonders in Waldgebieten die Geschwindigkeit drosseln und mit erhöhter Aufmerksamkeit fahren, um Unfälle zu vermeiden“, betont der Experte des ARBÖ. Passiert dennoch ein Unfall mit einem Wildtier, muss die Unfallstelle unbedingt abgesichert und die Polizei verständigt werden. Denn die Nichtmeldung eines Schadens ist strafbar, denn bei einem Wildunfall besteht laut Straßenverkehrsordnung unverzügliche Verständigungspflicht der Behörden.

ARBÖ-Tipps: Richtiges Verhalten bei Wildwechsel

- Kfz-Lenker müssen ihr Verhalten anpassen und besonders in den Morgen- und Abendstunden im Bereich von Wildwechsel-Warnschildern aufmerksam und vorausschauend fahren sowie das Tempo reduzieren.

- Besondere Vorsicht geboten ist auf wenig befahrenen Nebenstraßen.
Vor allem bei Übergängen zwischen Feld und Wald, in Waldbereichen oder bei Obstgärten ist mit Wildwechsel zu rechnen.

- Überquert Rehwild bei Dämmerung oder Nacht die Straße, mehrmals kurz die Hupe betätigen. Fernlicht irritiert das Wild, es kann einfach mitten auf der Fahrbahn stehen bleiben.

Wenn ein Zusammenstoß mit dem Pkw unvermeidbar ist

- Nicht dem Wild ausweichen, wenn das Risiko besteht, gegen einen Baum zu prallen, im Straßengraben zu landen oder den Gegenverkehr zu gefährden.

- Wenn man merkt, dass ein Zusammenstoß mit dem Rotwild nicht mehr vermeidbar ist, sollte man das Lenkrad gut festhalten, damit das Fahrzeug beim Zusammenprall nicht von der Spur abweicht.

Was tun nach einem Wildunfall?

- Ist ein Wildunfall passiert, müssen die Unfallstelle abgesichert und die Polizei verständigt werden.

- Das tote Tier darf auf keinen Fall mitgenommen werden.

Weitere Infos findet man auf www.arboe.at!