Schutzkleidung beim Motorradfahren

Nur mit der richtigen Schutzkleidung hat man Chancen die Folgen eines Unfalles in Grenzen zu halten. Deshalb immer nur mit Helm, Motorradjacke und -hose (beides inklusive Protektoren), Stiefel und Handschuhen fahren. Egal, ob es heiß ist oder man nur ein paar hundert Meter fährt. Keinesfalls sollte hier gespart werden, denn nur qualitativ hochwertige Kleidung schützt.

Helm

Beim Helmkauf auf die Europanorm ECE R22.06 achten, damit hat man die Sicherheit, dass der Helm nach strengen Kriterien geprüft wurde und ein Mindestmaß an Sicherheit bietet. Jeder Helm muss natürlich perfekt sitzen, denn bereits geringer Spielraum zwischen Kopf und Helm beeinträchtigen die Schutzwirkung. Am besten im Fachhandel beraten lassen. Auch wenn dieser anfangs zu streng sitzt - in kurzer Zeit passt sich das Material der Kopfform an. Achtung: Ein Helm sollte nicht achtlos auf die Erde fallen. Unsichtbare Schäden können die Schutzwirkung beeinträchtigen. Nach einem Sturz auf den Kopf darf der Helm nicht weiter verwendet werden, da nach dem Aufprall die dämpfende Wirkung verloren gehen kann.

Helmvisier

Hier sollte darauf geachtet werden, dass dieses kratzfest versiegelt ist und über Antibeschlageffekt verfügt. Gereinigt werden sollten Visier und Helm nur mit einem weichen Tuch und mit milden speziellen Helm-Reinigungsmitteln. Normalerweise reicht es, ein mit lauwarmen Wasser getränktes Tuch auf den Helm zu legen, dieses einwirken zu lassen und danach Fliegendreck u.ä zu entfernen.

 

Bekleidung

Ob man sich für Textil- oder Lederbekleidung entscheidet ist Geschmacks- und Geldsache. Lederbekleidung bietet nach wie vor den besten Schutz. Auf jeden Fall muss alles perfekt passen und mit Protektoren ausgestattet sein. Wichtig ist auch, dass das Material eine hohe Abriebfestigkeit hat und mit Wasser abweisenden Membranen ausgestattet ist. Es sollte auch darauf geachtet werden, dass Jacke und Hose mit einem Reißverschluss fest verbunden werden können. Dies ist wichtig, damit sich beide Kleidungsteile bei einem Sturz nicht verschieben - schwere Verletzungen wären die Folge.

 

Protektoren

Um spezielle Körperbereiche (wie Knie, Ellenbogen, Schultern, Hüfte und Rücken) besonders zu schützen, gibt es gehärtete Schutzpolster, sogenannte Protektoren. Damit sie die entsprechenden Körperpartien richtig bedecken, müssen sie groß genug sein. In der Kleidung mit Protektoren unbedingt auch eine Testfahrt unternehmen, um Bewegungsfreiheit und richtigen Sitz zu kontrollieren. Bei der Fahrt dürfen Protektoren keinesfalls stören.

 

Handschuhe und Schuhwerk

Bei einem Sturz versucht man zunächst mit Händen und Füßen diesen abzufangen. Umso wichtiger sind hier Handschuhe und Schuhwerk. Achten Sie auf abriebfestes Material und eine stabile Verarbeitung. Bevorzugen Sie Schuhe, die auch das Schienbein abdecken und mit Schienbeinprotektoren ausgestattet sind. Entscheiden Sie sich für Handschuhe mit Handrücken-Protektoren und zusätzlicher Leder- oder Textilverstärkung auf der Handinnenseite.

 

Nierengurt

Wer Bekleidung trägt, durch die kein Fahrtwind in die Nierengegend kommen kann, muss diesen nicht tragen. Wer empfindlich ist, dem ist der Nierengurt anzuraten.

 

Immer ein Mindestmaß an Schutzkleidung

Flip Flops zählen nicht zur richtigen Motorradbekleidung. Wenn die Quecksilbersäule immer weiter steigt, bedeutet dies nicht, dass es ausreicht, sich mit Badeschlapfen, Flip Flops, Shorts, kurzen Röckchen, T-Shirts oder Badekleidung auf das Motorrad oder Moped zu schwingen. Sicherlich ist die Verlockung groß, sich luftig bekleidet und womöglich auch noch ohne Sturzhelm auf das Motorrad oder Moped zu setzen, um schnell Eis zu holen oder ins Bad zu zischen. Doch man sollte nicht vergessen, dass bereits "harmlose" Stürze schwere Verletzungen nach sich ziehen können. Vergessen werden sollte auch nicht, dass die richtigen "Bekleidungsvorschriften" nicht nur für den Lenker, sondern auch für den Sozius oder die Sozia gelten.

 

Ein Mindestmaß an Schutzkleidung ist unerlässlich:

  • festes Schuhwerk
  • lange Hosen, die nicht nur bei einem Sturz, sondern auch vor Verbrennungen durch heiße Motorteile schützen
  • Nierengurt, eventuell mit integriertem Rückenprotector
  • langärmelige Sommerjacke mit Protectoren
  • leichte Motorhandschuhe für den Sommer
  • Sturzhelm - darauf sollte NIEMALS verzichtet werden