Interview/Programm

Fragen an Philipp Riccabona
Wie sind Sie zur Verkehrserziehung gekommen?
Jemand in meinem nahen Umfeld hatte in jungen Jahren, verursacht durch ein schweres Fehlverhalten eines anderen Verkehrsteilnehmers, einen lebensbedrohlichen Verkehrsunfall erlitten. Im Rahmen meines Studiums an der Universität Innsbruck erhielt ich ein tieferes Verständnis für die Hintergründe des fahrauffälligen Verhaltens. Der Themenbereich Mobilität, Prävention und Statistik faszinierte mich zusehends. Beim Mobilitätsklub ARBÖ konnte ich 2010 beruflich Fuß fassen. Ich habe mich intensiv mit der Verkehrssicherheitsarbeit befasst und daraufhin zielgruppenspezifische Interventionen in Form von Workshops entwickelt.
Was für Schwerpunkte hat das Projekt?
Das Programm gliedert sich in Themenbereiche, die separat von Schuleinrichtungen angefragt werden können. In einem Workshop geht es beispielsweise um die kindgerechte Aufdeckung von Gefahren im Straßenverkehr mit Bezug zum Schulweg. In einem anderen Workshop thematisieren wir das Mobilitätsverhalten von Jugendlichen. Da gerade viele junge Menschen einmal ein Moped ihr Eigen nennen möchten, gehen wir besonders auf alterskorrelierte Gefahrenquellen ein: Ablenkung im Straßenverkehr, Illegales Mopedtuning und Fahren unter Einfluss von Suchtmitteln. Der mehrstündige Charakter dieser Workshopreihe gibt uns die Möglichkeit, Wissensdefizite in diesem Themenkreis zu schließen.
Für welche Schulstufe sind die Programme angelegt?
Ich habe mich einst nach einer ausführlichen Recherche bewusst für die Sekundarstufe entschieden. Im Kindergarten und in der Volksschule war und ist die Programmdichte bereits sehr hoch. Demgegenüber sah ich einst in der Sekundarstufe das Potential, die bestehende Verkehrssicherheitsarbeit mit diesem Projektvorhaben zu bereichern. Den Workshop "Sicher unterwegs im Straßenverkehr" habe ich für Schüler in der fünften Schulstufe entwickelt. Demgegenüber soll der Workshop "Bevor ein Unfall passiert" Schüler in der achten und neunten Schulstufe ansprechen.
Wie schaut die Durchführung aus?
Die Workshops sind für Schulen in Tirol und Vorarlberg kostenlos. In beiden Ländern wird eine klassenweise Durchführung angeboten. In Tirol können beide Workshops angeboten werden. Schulen in Vorarlberg können den Workshop "Bevor ein Unfall passiert" anfragen.
Berufserfahrung
Zeitraum | Organisation | Tätigkeit (aktuell) i. Bes. |
seit 04/2010 | ARBÖ | Leiter Verkehrserziehung/Verkehrssicherheit (safe2school) in Tirol und Vorarlberg; Web-Koordinator in Salzburg, Tirol und Vorarlberg |
10/2021 - 03/2022 | Universität Innsbruck | Externer Lehrbeauftragter (Institut für Psychologie) |
10/2019 - 03/2020 | Universität Innsbruck | Externer Lehrbeauftragter (Institut für Psychologie) |
10/2018 - 03/2019 | Universität Innsbruck | Externer Lehrbeauftragter (Institut für Psychologie) |
10/2014 - 03/2015 | Universität Innsbruck | Externer Lehrbeauftragter (Institut für Psychologie) |
10/2013 - 03/2014 | Universität Innsbruck | Externer Lehrbeauftragter (Institut für Psychologie) |
10/2006-06/2012 | Universität Innsbruck | Lehrassistent (Institut für Psychologie) |
Programminformation
Medieninformation
ARBÖ-Workshop: Sicher unterwegs im Straßenverkehr!
Für viele Kinder beginnt in der Sekundarstufe ein bedeutsamer neuer Lebensabschnitt, der spannende Herausforderungen bereithält. Dem Mobilitätsklub ARBÖ liegt die Verkehrssicherheit von Kindern besonders am Herzen. Schulen können den ARBÖ-Workshop „Sicher unterwegs im Straßenverkehr" kostenlos für Schüler in der fünften Schulstufe anfragen. „Wir setzen uns mit Gefahren auseinander, die im Straßenverkehr und auf dem eigenen Schulweg lauern. Wir befassen uns mit Wissen, Einstellungen und Verhaltensweisen von Kindern zu den Themen: Gefahren im Bereich der Haltestelle, Fahrt mit dem Fahrrad, Tretroller oder E-Scooter und die passende Ausstattung für eine sichere Fahrt, Bedeutung des Gurts und des Kindersitzes im Auto. Daneben lösen wir unterhaltsame Aufgaben und besprechen Videos zu den einzelnen Themenabschnitten. Auf diese Art und Weise soll das verkehrsorientierte Gefahrenbewusstsein der Schüler gestärkt werden", so ARBÖ-Projektleiter Philipp Riccabona. Die zahlreichen positiven Rückmeldungen sprechen für diese Form der Workshop-Umsetzung im Dienst der Verkehrssicherheit. Die Balance aus Wissensvermittlung, Unterhaltung und Nachdenklichkeit wird seit Jahren besonders positiv hervorgehoben. Für Schulen entstehen keine Kosten. Der ARBÖ kann dieses Programm dank der Unterstützung seines Partners (in Tirol: Land Tirol) kostenlos im limitierten Ausmaß durchführen.
ARBÖ-Workshop: Bevor ein Unfall passiert!
Mit dem ersten eigenen Moped eröffnet sich für junge Menschen ein neues Gefühl von Freiheit und Selbständigkeit. Dementsprechend ist die Entwicklung zum motorisierten Fahrer zu einer spannenden Übergangssituation vom Jugendlichen hin zum Erwachsenen geworden. Vielen positiv assoziierten Aspekten dieser Mobilitätsverwirklichung im Jugendalter steht jedoch auch das erhöhte Unfallrisiko gegenüber. Im Sinne des Leitbildes „Bevor ein Unfall passiert“ fokussiert der ARBÖ-Workshop das riskante Verhalten im Straßenverkehr unter den Aspekten Suchtmittel (i. Bes. Alkohol), Ablenkung und Geschwindigkeit. Langeweile kommt im Workshop nicht auf. Theorie- und Praxiselemente (Reaktions-, Aufmerksamkeits-, und Beobachtungsübungen; Absolvierung eines Rauschbrillenparcours zur Demonstration alkoholassoziierter Ausfallerscheinungen; Einfluss von Single-Task-Aufgaben vs. Multi-Task-Aufgaben auf die reaktive Belastbarkeit) sind aufeinander abgestimmt. Philipp Riccabona, Leiter der ARBÖ-Verkehrserziehung in Tirol und Vorarlberg, hat diesen Workshop für Schüler in der achten und neunten Schulstufe entwickelt. „Die Balance aus Wissensvermittlung, Unterhaltung und Nachdenklichkeit macht den Erfolg dieser Workshopreihe aus. Mit emotional gefärbten Erzählungen wird zudem eine kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Verhalten im Straßenverkehr angeregt“, so Riccabona. Die zahlreichen positiven Rückmeldungen sprechen für dieses Angebot im Dienst der Verkehrssicherheit. Für Schulen entstehen keine Kosten. Der ARBÖ kann dieses Programm dank der Unterstützung seiner Partner (in Tirol: Land Tirol; in Vorarlberg: Land Vorarlberg) kostenlos im limitierten Ausmaß durchführen.